Randbemerkung

Bücher


In Gedenken an Frau Charlotte von Buch, der ich viel verdanke, einer der großartigsten Frauen, die ich kenne

Wie froh bin ich über den Buchdruck! Wie glücklich bin ich über Bücher! Sie erweitern meinen Horizont und erschließen mir neue Welten. Was für ein Segen ist es doch für die Welt, dass es die Bibel in gedruckter Form gibt. Das Buch, für das immer noch viele Menschen unter Diktaturen ihr Leben opfern.
Ich muss schon sagen, ich bin verliebt in meine Bücher. Viel zu wenig nehme ich mir Zeit für sie. Die Bücher von Eugen Drewermann über Jesus. Geschichten aus den Anden und Peru über den Bau eines Krankenhauses des christlichen Ärzteehepaars John. Die Erzählungen der Chassidim von Martin Buber. Bücher sind oft wahrer als die Nachrichten. Sie bezeugen Wunder und Spontanheilungen, eröffnen uns Gedankenwelten und legen irgendwie immer das Innerste ihrer Autoren frei… Es gibt Mal- und Kochbücher, Strick- und Nähbücher und eigentlich wird man immer nur klüger und klüger durch sie.

Wenn ich im Internet stöbere, stoße ich oft auf Buchempfehlungen und entdecke wieder einen Titel zu einem Thema von jemand Superinteressantem, das mich brennend interessiert. Aber die Allmacht von Fernseher und sozialen Medien, das Herumdaddeln auf Facebook und YouTube, das Schauen liebgewordener Serien und Soaps auf dem Fernseher und im Internet bilden eine so angenehme Berieselung, dass ich mich in meiner gewohnten Umgebung kaum noch dazu aufraffe, zum guten Buch zu greifen.... Das ist schade!
Ich weiß selber, dass ich verflache und mich eingemeinden lasse von solchen Medien und dass die Beschäftigung mit ihnen mich nicht gerade fördert... Ja, vielleicht sollte ich vernünftiger sein und öfter mal zu einem der guten, bisher noch ungelesenen Bücher greifen, die sich in meiner Wohnung tummeln.
Letztens habe ich ausgemistet und der Umräumaktion in meinen Regalen sind immerhin 10 Bücher und bestimmt 25 DVDs zum Opfer gefallen. Die bringe ich dann mal zu einer der vielen Bücherboxen, denn: Bücher schmeißt man nicht weg! Sie sind fast wie Lebewesen. Ja, ich ordne sie insgeheim sogar noch höher ein als Blumen. Obwohl doch Blumen wahre Lebewesen, Bücher aber Gegenstände sind. Dies nehmen mir meine Pflanzen auch häufig übel: ich habe nicht unbedingt einen grünen Daumen...
Tja, aber Bücher, … da geht einfach nichts drüber! Das wird mir eigentlich jetzt erst beim Schreiben bewusst, wie hoch ich sie doch einstufe. Vielleicht weil sie sich mit dem Geistigen beschäftigen können und daher so etwas wie heilig sind. 
Die Juden behandeln ihre Thora auch wie ein Lebewesen... Sie wird handgeschrieben und immer sorgfältigst verpackt. Und wenn sie nach jahrelanger Beanspruchung auseinanderzufallen droht, wird sie begraben, richtig wie ein Mensch.
Tja, wir sind Teil von einer Buchreligion, die sich auf heilige Texte und nicht auf heilige Haine und Bäume bezieht. 
Aber nun, da mir bewusst ist, wie wertvoll Bücher doch sind: werde ich mich für sie ändern können zum Besseren hin???
Darüber ein anderes Mal....

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